Schmerzhaft.
Waren die Lektionen des Lebens.
Doch jetzt bin ich überzeugt.
Und deshalb ist mir das Thema wichtig.
Ohne eine gute Selbstwahrnehmung findest Du Deinen Weg im Leben nicht.
So wie Du kein Auto fahren könntest, wenn Du nicht weißt, für was die einzelnen Knöpfe, Hebel und Schalter sind.
Und diese Knöpfe, Hebel und Schalter im Auto sind – übertragen auf Dich – Deine Gefühle, Deine Gedanken und Dein Verhalten.
Deshalb ist das Thema wichtig für Dich.
Werde zum Experten für Dich und Dein Leben.
Gib Dir 5 Minuten.
Wenn Du wissen willst, wie Du Deine Selbstwahrneh-mung verbessern kannst, welchen Sinn das hat und wie Dich das im Leben weiterbringt.
Es lohnt sich.
Lass uns beginnen.
Selbstwahrnehmung – eine Definition
Selbstwahrnehmung ist eine Fähigkeit.
Die Du lernen kannst.
Die Fähigkeit, zu verstehen, wie Du denkst, Dich fühlst und Dich verhältst.
Die Fähigkeit, Muster zu erkennen.
Es geht um das Verstehen Deiner Persönlichkeit, Deiner inneren Vielfalt und der Beweggründe für Dein Handeln bzw. Dein Unterlassen.
Durch Beobachtung. Durch Hinspüren. Durch Reflexion.
Mit Neugier auf Dich. Mir Respekt für Dich. Mit liebevoller Zugewandtheit.
Die Bedeutung einer gesunden Selbstwahrnehmung
„Selbstwahrnehmung“ klingt abstrakt und weit weg.
Doch die Selbst- oder Eigenwahrnehmung ist ein wichtiger Baustein für Deine mentale Gesundheit.
Wenn Du Dich selbst gut wahrnimmst, dann
- spürst Du Deine Bedürfnisse,
- erkennst, was Du wirklich willst,
- bemerkst, wie es Dir in dieser Situation gerade geht
- kennst Deine Grenzen.
Das befähigt Dich im Alltag empathisch, kongruent und wertschätzend zu handeln.
Das wiederum verbessert Deine Selbstachtung und Deine Beziehungen. Denn Du kannst für Dich und Deine Werte einstehen.
Außerdem weißt Du, was Du brauchst, um Dich gut und stabil zu fühlen – auch in schwierigen Situationen. Und Du kannst dann dafür sorgen, dass Du Dir genau das holst.
Mit einer guten Selbstwahrnehmung verhinderst Du mit viel höherer Wahrscheinlichkeit Überlastungen oder sogar einen Burn-out.
Und Du wirst zufriedener und glücklicher sein.
Denn Du kannst Dein Leben in eine Richtung entwickeln,
die zu Dir passt.
Die Schwierigkeiten der Selbstwahrnehmung
Eine klare und realistische Selbstwahrnehmung braucht Übung.
Und Mut.
Und Ehrlichkeit.
Verzerrte Selbstwahrnehmung
Denn sehr schnell kann sich Deine Selbstwahrnehmung verzerren.
Entweder weil Du Dir keine Gedanken über Dich gemacht hast. Oder weil Du Dich selbst belügst, bestimmte Aspekte ausblendest oder überhöhst bzw. an der Oberfläche bleibst.
Doch Du wirst nur dann ein realistisches Bild von Dir zeichnen können, wenn Du Dich vollständig wahrnimmst.
„Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,
sieht sich von zwei Seiten,
und damit kommt er in die Mitte.“
(Carl Gustav Jung)
Vollständige Selbstwahrnehmung
Doch was heißt „vollständige Selbstwahrnehmung“?
Das bedeutet, dass Du auf das schaust, was angenehm ist, was Du kannst und was sich für Dich gut anfühlt.
Aber Du nimmst auch wahr, was unangenehm ist, schmerzhaft, quälend, wo Deine Schwächen liegen, wo Du Dich selbst unter Druck setzt und was Du falsch gemacht hast.
Diese Vollständigkeit auszuhalten ist harte Arbeit an sich selbst.
Und genau daran scheitert die Selbstwahrnehmung oft.
Es ist der leichtere Weg,
sich selbst zu belügen,
sich etwas schön zu reden
oder zu verdrängen.
Doch dann gelingt Selbstwahrnehmung nicht.
Damit Du zu den Pionieren gehörst, die eine hohe Selbstbewusstheit entwickeln, kommt jetzt der Praxisteil – mit den 10 Top-Strategien für eine gelingende Selbstwahrnehmung.
Die Top-10-Strategien für eine gelingende Selbstwahrnehmung
Selbstwahrnehmung lässt sich lernen.
Und aus der großen Menge an Vorschlägen für eine bessere Selbstwahrnehmung habe ich Dir die 10 effektivsten ausgesucht.
Nimm Dir Zeit für Dich
Eine gelingende Selbstwahrnehmung ist kein one-night-stand.
Es ist eine andere Form der Beziehung zu Dir. Eine Begegnung fürs Leben. Ein Prozess.
Du brauchst dafür Zeit. Und Regelmäßigkeit.
Die Du Dir im stressigen Alltag oft nicht nimmst. Weil Du glaubst, keine Zeit zu haben (auch wenn das nur eine schwache Ausrede ist).
Lege daher regelmäßige Termine für Treffen mit Dir selbst fest.
Und wenn Dir das schwer fällt oder Du dieses Treffen vor lauter Alltag „vergisst“, dann notiere den Zeitpunkt in Deinem Kalender – mit automatischer Erinnerung.
In der Zeit mit Dir kannst Du eine der hier vorgestellten Übungen machen. Du kannst etwas Inspirierendes lesen oder über Dich und das Leben nachdenken.
Oder einfach die Gedanken schweifen lassen. Ohne Ziel. Ohne Druck. Ohne Erwartung.
Einfach bei Dir sein.
Lass das Treffen erst enden, wenn die Zeit vorbei ist. Nicht früher.
Und Du erfährst sehr viel über Dich.
Achtsames Innehalten
Deine Zeit für Dich kannst Du mit dem „achtsamen Innehalten“ beginnen.
Das ist eine grundlegende Übung zur Schulung der Selbstwahrnehmung.
Der Sinn und Zweck dieser Übung?
Präsenz und die Gedanken, die Gefühle und die Körperempfindungen wertungsfrei wahrzunehmen.
Setze Dich hin – am besten auf einen Stuhl.
Werde Dir bewusst, wie Du sitzt. Spüre die Füße auf dem Boden, Deinen Rücken an der Lehne, Deinen Oberschenkel auf dem Stuhl.
Gedanken
Schließe Deine Augen. Nimm als Erstes Deine Gedanken wahr. Alles wahrnehmen, was Dir durch den Kopf geht. Ohne die Gedanken zu bewerten.
Gefühle
Richte anschließend Deinen Fokus auf Deine Gefühle. Was spürst Du? Nervosität, Langeweile oder Ärger? Freude, Neugier oder inneren Frieden? Egal, was hochkommt – bleibe Beobachter, ohne zu urteilen.
Körper
Lenke dann Deine Aufmerksamkeit auf Deinen Körper. Was ist präsent? Anspannung, Schmerzen, Wärme, Kälte oder ein Kribbeln? Bleibe ein paar Sekunden bei diesen Empfindungen. Nimm wahr – möglichst ohne inneren Kommentar.
Atme abschließend einmal bewusst tief ein und aus. Öffne dann die Augen.
Du bist zentriert, präsent und neu fokussiert.
Du und die anderen
Wie oft fragst Du andere Menschen nach Feedback über Dich?
Wenn es Dir so geht wie den meisten Menschen: Wahrscheinlich nicht sehr häufig.
Doch dann entgeht dir eine große Chance. Konstruktives Feedback ist eine der schnellsten und effektivsten Möglichkeiten, um zu wachsen und zu lernen.
Und um die „blinden Flecken“ zu enttarnen. Das, was wir selbst nicht wahrnehmen können (oder wollen).
Andere Menschen erkennen diese Punkte und helfen Dir, diese zu sehen. Doch Du musst sie fragen.
Hier sind ein paar Ideen, wie du vorgehen kannst, um Feedback einzuholen.
1.
Wähle zu Beginn eine Person, der Du vertraust und von der Du glaubst, dass sie bereit wäre, Dich auch auf kritische Punkte hinzuweisen.
2.
Fang klein an. Frage zunächst nach einem Aspekt, der für Dich nicht zu groß oder bedrohlich ist. Es geht darum, sich langsam vorzutasten.
3.
Nimm das Feedback an. Vermeide Abwehrhaltung, Erklärungen und Rechtfertigungen – auch wenn es schwerfällt. Lass das Feedback sacken und bedanke Dich.
Leseempfehlung: Feedback annehmen: So reagieren Sie kompetent auf Feedback! | Dardo Consulting (dardo-consulting.com)
Der „Arschengel“
Für Feedback kannst Du auch die „Arschengel“ nutzen.
Der Begriff geht auf den Autor und Coach Robert Betz zurück.
Und das steckt hinter dem „Arschengel“.
Andere Menschen sind eine wichtige Feedbackquelle. Nicht nur dann, wenn Du eine direkte Rückmeldung von ihnen erhältst.
Auch Menschen, die Dir so richtig auf die Nerven gehen (und die Du innerlich als „Arsch“ bezeichnest), bringen Dir wichtige Erkenntnisse.
Achte genau darauf, was Dich an diesem anderen Menschen stört.
Oft sind diese ein Spiegelbild für Eigenschaften, die Du an Dir selbst nicht magst.
Wann immer also jemand etwas sagt oder tut, das Dich in besonderem Maße ärgert, stört oder Du dies deutlich ablehnst, dann frage Dich:
- Könnte das etwas in mir widerspiegeln, dass ich an mir nicht mag?
- Ist das eine Eigenschaft, die ich selbst gerne hätte?
- Würde ich mich auch gerne so verhalten, traue mich aber nicht.
- Welche vor mir unverarbeiteten oder nicht-gelebten Gefühle werden angesprochen?
Und dann kann dieser „Arsch“ zu einem „Engel“ für Dich werden, weil er oder sie Dich zu wichtigen Erkenntnissen über Dich geführt hat.
Das Gefühl dahinter
Niemand fühlt sich gerne traurig, ängstlich, beschämt oder hat andere unangenehme Gefühle.
Nachvollziehbar, denn das fühlt sich schlecht an und ist manchmal sogar sehr schmerzhaft!
Und deshalb schieben wir diese Gefühle beiseite. Durch Ablenkung, Verdrängung oder Ignorieren.
Mit dem hohen Risiko, dass diese Gefühle sich verstärken und Dir auf andere Art und Weise wieder begegnen.
Aber noch wichtiger ist, dass Du durch das Vermeiden des Gefühls nicht erfährst, was dieses Gefühl Dir zu sagen hat.
Wenn Du (wieder) lernst, alle Deine Gefühle zu spüren, kannst Du eine Fülle von Erkenntnissen über Dich selbst gewinnen.
Denn schmerzhafte Emotionen sind deshalb schmerzhaft, weil Dein Verstand versucht, Deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Und um Dir etwas mitzuteilen.
Bewusstsein ist immer der erste Schritt.
Höre zu, nimm wahr, spüre, fühle. Lass es zu.
Das bist Du
Notiere drei Eigenschaften, die Dich Deiner Meinung nach am besten beschreiben.
Schreibe danach die Gründe auf, warum Du genau diese Punkte ausgesucht hast.
Spüre auch in Dich hinein, was diese Wahl auslöst – Erleichterung, Druck, Freude, Angst, Unsicherheit, Kraft. Was auch immer es ist – das sind wertvolle Botschaften.
Notiere anschließend drei Eigenschaften, die Dich am wenigsten beschreiben.
Finde auch hier die Gründe, die Dich zu dieser Wahl geführt haben. Nimm wahr, was in Dir hochkommt, wenn Du über diese Punkte reflektierst.
Und Du bekommst ein viel klareres Bild von Dir.
Leseempfehlung: 5 ungewöhnliche Methoden, zu sich selbst zu finden.
Selbstwahrnehmung als kreativer Augenöffner
Ein Augenöffner kann die nächste Übung sein.
Du brauchst etwa 20-30 Minuten.
Dann hast Du ein Bild Deines Lebens vor Augen.
Mit der Zeitleiste Deines Lebens.
Und so geht’s.
- Nimm ein leeres Blatt Papier (mind. DIN A4) und einen Bleistift.
- Markiere die wichtigsten Ereignisse in Deinem Leben entlang einer Zeitachse – von Deiner Geburt bis zum heutigen Tag.
- Erinnere Dich dabei an Ereignisse, die Du als sehr bedeutsam erlebt hast, ob sie nun groß oder klein, positiv oder negativ waren.
- Du kannst die Ereignisse benennen oder mit Symbolen arbeiten. Und Du kannst auch die Intensität bestimmen, bspw. über eine Skala von 1-10.
Schaue Dir danach Dein Bild an:
- Was fällt Dir auf?
- Wie fühlt sich das an?
- Was kommt gerade hoch?
- Was hat Dir Kraft gegeben?
- Welche Muster (immer wiederkehrenden Ereignisse) fallen Dir auf?
Du schaust mit dieser Übung auf eine spezielle Art und Weise auf Dein Leben.
Mit einer neuen Perspektive.
Dem Denken in Kontexten, Mustern und Entwicklung.
Dadurch bist Du in der Lage, eine besonders belastende oder schwierige Zeit besser zu verstehen und aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Diese Fähigkeit, in Entwicklung, Mustern und Kontexten zu denken, ist ein wichtiger Schlüssel für die gelingende Selbstwahrnehmung.
Der Bestätigungsfehler
Doch bei der Selbstwahrnehmung gibt es ein Risiko.
Denkfehler. In der Erinnerung und der Wahrnehmung.
Die unbewusst ablaufen und daher schwer zu erkennen sind.
Ein Beispiel, das hier relevant ist: Der Bestätigungsfehler
Dieser Fehler führt bspw. dazu,
- dass Du unbewusst Informationen so auswählst oder einschätzt, dass sie Deine Erwartungen bestätigen,
- dass Du Dich besser an das erinnerst, was Deiner Meinung entspricht als an die Gegenargumente
- und dass Du bei Recherchen viel eher auf Informationen stößt, die Deine Sichtweise untermauern.
Ein Trugschluss, der dazu führt, dass Du das, was Du ohnehin glaubst, bestätigt haben möchtest.
Was nicht in das Bild von Dir passt, schätzt Du dann eher als falsch ein.
Und das kann Deine Selbstwahrnehmung verzerren.
Daher ist es wichtig, diesen Denkfehler zu kennen.
Mache Dir auch bewusst, welche Grundannahmen, Erwartungen, Urteile, Meinungen und Metaphern, die Dein Leben beschreiben in Dir wirken. Nutze dafür das ABC Modell von Ellis.
Sport
Sport als Tipp für eine bessere Selbstwahrnehmung?
Klar.
Und dafür gibt es (mindestens) 5 gute Gründe:
- Das Auspowern unterstützt Dich, Unzufriedenheit und Stress abzubauen und durch positive Energie zu ersetzen.
- Du lernst Deinen Körper und Deinen Geist in einem anderen Kontext kennen. Dies führt zu neuen Erkenntnissen über Dich.
- Durch Sport kannst Du nervige Gedankenschleifen unterbrechen und Dich auf die für Dich wichtigen Dinge konzentrieren
- Gerade Individualsport und insbesondere Ausdauersport hilft Dir, Dir selbst besser zuhören zu können, in Dich hineinzuhorchen und in Ruhe über Dinge nachzudenken.
- Und Du kommst in Bewegung. Nicht nur körperlich. Auch Dein Geist bewegt sich.
Und Glückshormone gibt es gratis dazu.
Selbstwahrnehmung durch Journaling
Gedanken sind flüchtig. Und die Wahrnehmung, was gerade los ist in Dir auch.
Deshalb hilft Aufschreiben mit geeigneten Journaling-Methoden.
Journaling gehört zu den wirksamsten Methoden für gelingende Selbstwahrnehmung und Selbstbewusstheit.
In deinem Journal kannst Du wichtige Erkenntnisse aufschreiben – Gedanken, Gefühle, Erlebnisse, Träume, Ziele, Bedürfnisse…
Durch das Schreiben erkennst du Zusammenhänge besser. Auch weil Dir die Eindrücke über einen längeren Zeitraum vorliegen. Statt vergessen zu werden.
Damit kommst Du in eine andere Form der Verbindung mit Dir bzw. vertiefst diese Verbindung.
Und Du bist am Startpunkt für eine tiefgreifende Veränderung – für ein Leben, das DIR gefällt.
Falls Du mehr über die Kraft des Schreibens wissen willst, empfehle ich Dir den Blog „Schreiben wirkt“.
Selbstwahrnehmung – das Fazit
Selbstwahrnehmung ist wichtig.
Damit Du leben kannst, wie es Dir gefällt.
Doch oft gelingt sie nicht.
Damir Dir das nicht passiert, kennst Du jetzt die Fallstricke.
Und 10 praxisnahe und erprobte Übungen.
Die Dir helfen, Dich selbst wahrzunehmen.
Und Dich zu tiefer Selbsterkenntnis führt.
Für Dich. Für dein Leben.
Schaffe Klarheit. Setze um. Lebe erfüllt.
Dein Marco
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